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Die Saar

Die Saar ist ein Fluss in Frankreich und Deutschland. Mit einer Länge von 235 Kilometern ist sie der größte Nebenfluss der Mosel. Das Einzugsgebiet umfasst 7.431 Quadratkilometer, davon 3.605 in Deutschland.

Die erste schriftliche Erwähnung der Saar als Saravus findet sich im Gedicht Mosella des römischen Dichters und Staatsbeamten Decimus Magnus Ausonius (310–393 n. Chr.).

Größere Bedeutung erlangte die Saar als Verkehrsweg ab dem 17. Jahrhundert, als Holz („Holländerholz“) saarabwärts, über Mosel und Rhein, bis an die Nordsee geflößt wurde.

Die Saar ist seit 1866 ab Saargemünd über den Saarkanal mit dem Rhein-Marne-Kanal verbunden. Im Zusammenhang mit dem Bau des Saarkanals wurde die Saar in den Jahren 1862 bis 1879 von Saargemünd aus zunächst bis Luisenthal und dann bis Ensdorf kanalisiert, so dass sie bis hierher schiffbar wurde. Der Saardurchstich bei St. Arnual erfolgte 1969.

Erst ab 1974 wurde der Unterlauf der Saar, von der Mündung ausgehend, für die Großschifffahrt ausgebaut: 1987 Eröffnung der Teilstrecke Konz–Dillingen, 1994 Eröffnung der Teilstrecke Dillingen–Lisdorf, 1999 Inbetriebnahme der Schleuse Saarbrücken, 2001 Abschluss des Streckenausbaus. Die Ausbaustrecke Konz–Saarbrücken hat eine Länge von 87,2 km bei einer Höhendifferenz von 55 m und einer Fahrrinnentiefe von 3,50 m auf der Saar und 3,20 auf der Mosel. Die Saar ist eine europäische Wasserstraße der Wasserstraßenklasse Vb. Die Schiffe, die auf der Saar verkehren, haben in der Regel eine Länge von 110 m bis 135 m mit einer Tonnage von 2.200 t bis 3.000 t. Weiterhin verkehren auf der Saar auch Koppelverbände (Motorschiff mit einem Schubleichter) mit einer Länge von 176 m und einer Tonnage bis zu 4.200 t. Die Schiffsbreite liegt in der Regel bei 11,45 m. Der Tiefgang der Schiffe (Abladetiefe) beträgt im beladenen Zustand 2,90 m bis 3,00 m. Geplant war der Ausbau bis oberhalb Saarbrückens, wurde aber wie andere Infrastrukturmaßnahmen aus politischen Gründen zurückgestellt. So endet die Großschifffahrt an der Luisenbrücke in Saarbrücken.

Die Saar war seit 1921 Reichswasserstraße, heute wird sie als Bundeswasserstraße von Saargemünd bis zu ihrer Mündung in die Mosel bei Mosel-km 200,8 in Konz auf 104,7 km Länge vom Wasser- und Schifffahrtsamt Saarbrücken verwaltet. Ihre Kilometrierung verläuft entlang des Schifffahrtsweges, der durch mehrere Durchstiche wie dem bei Kanzem als längstem gegenüber der ursprünglichen Fließlänge um rund 5,5 Kilometer kürzer ist. Sie beginnt mit km 0 in Konz und endet am Beginn der deutsch-französischen Grenzstrecke in Güdingen mit km 94,06; von hier ab zählt die lothringische Kilometrierung mit km 75,62 bis km 64,98 bei Saargemünd. Sie setzt sich in Frankreich auf dem Saarkanal fort.